SPANIEN - TEIL 2
Kastilien-León / Extremadura / Kastilien-La Mancha / Murcia
04. - 11.10.2015
Kastilien-León
Der heutige Tag begann mit viel Regen. Das Ziel: die Städte Zamora und Toro. Die Gegend änderte sich, wurde weiter, ohne Wälder. Es gab nun viele, schon abgeerntete Felder, ab und zu einen Baum, schöne Farben. Sowie wenig Verkehr, sowohl auf den Landstraßen als auch auf den Autobahnen (die im Landesinneren nichts kosten!). Diese sind leer, kein Vergleich mit unseren Rennstrecken. Sehr angenehm. In Zamora angekommen haben wir recht schnell entschieden, dieser Stadt keinen Besuch abzustatten. Hat uns nicht gereizt, die Innenstadt sah zu geschleckt aus - ein bisschen künstlich. Also ging es gleich weiter nach Toro. Auf einmal wurde es extrem windig, der Regen hörte auf, tiefliegende Wolken rasten über den Himmel. Beeindruckend. In Toro haben wir dann ein Hotel genommen, mit Balkon und Blick auf die Kirche! Matilda war begeistert, und wurde fast vom Balkon geweht. Am späten Nachmittag noch ein Spaziergang durch das Städtchen. Nett. In den Hotelbetten haben wir sehr gut geschlafen! Eine richtige Matratze ist ab und an doch Gold wert.
Weiter ging es nach Salamanca. Nur 80km, dafür musste ein Stopp bei Carglass eingelegt werden. Ein LKW kam uns so ungeschickt entgegen, dass ein Stein in die Windschutzscheibe schlug. Kleiner Riss, der dann aber ruck zuck repariert wurde. In Salamanca übernachteten wir auf einem Camping in der Nähe der Stadt. Das Wetter war heute sehr wechselhaft, immer wieder Sonne und Schauer und recht windig, aber relativ warm. Den Folgetag blieben wir auf dem Camping. Wir Eltern die weitere Route planend. Matilda "Nemo" auf DVD anschauend. Endlich! Sie hat schon lange darauf gewartet. Dann noch ein kleiner Spaziergang und kurz auf dem Spielplatz. Ein erholsamer Tag.
Nun stand Salamanca auf unserem Programm. Tolle Altstadt. Riesige Kathedrale (2 in einer). Wir haben auf das Drängen unserer Tochter hin Tickets für den Turm gekauft. Ein Glück, denn wir wurden überrascht, wohin wir alles gehen konnten. Auf Dächer, in Kammern, die alte Kathedrale von innen von einem Fenster aus gesehen. Die neuere Kathedrale von der Galerie aus angeschaut. Wieder auf Dächer, enge Turmtreppen hinauf und hinunter, in den Glockenturm, direkt bis zu den Glocken. Super!!! Das hat uns Dreien viel Spaß gemacht. Anschließend noch durch die Altstadt zur Plaza Mayor, die auch wunderschön ist. Am Ende des Tages besuchten Matilda und Chri ein Automuseum - 100 Ausstellungstücke, beide waren begeistert. In der Zwischenzeit ist Rita nochmal auf die alte Römerbrücke und wurde mit einem herrlichen Ausblick auf die Kathedralen belohnt. Spät ging es zurück zum Camping, es war schon dunkel, als wir endlich am Auto ankamen.
Heute fuhren wir als erstes Richtung Coca, in einem Infoblatt wurde auf eine tolle Burg hingewiesen. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen… naja, die Burg war noch sehr gut erhalten. Aber irgendwie überrenoviert, sah zu perfekt aus. Geschlossen war sie natürlich auch, da die Mittagspausen meistens ab 13h30/14h00 beginnen, und frühestens 16h00 (meistens 17h00) erst wieder enden. Somit gab es die Burg nur von außen, dazu einen Kaffeestop und wieder los. Durch schönen Pinienwald nach Segovia. Die Kirche und den imposanten Alcazar, beides mit einem schönen Bergpanorama im Hintergrund, haben wir uns nur aus der Ferne angesehen. Durch die Berge führte uns dann auch eine schöne Straße bis nach El Escorial zum Übernachten. In El Escorial gibt es ein riesiges Kloster gleichen Namens. Wir hatten aber keine Lust auf eine Besichtigung. Zu viele Leute… :-). Dann ging es die Berge hinauf Richtung Avila. Die Straße, die nun folgte, verlief durch die Sierra de Gredos, mit herrlichen Aussichten. U.a. auf den Teil einer alten Römerstraße, auf eine tolle alte Burg, und dann entlang der Bergkette mit ebenso schönen Ausblicken.
Oh Schreck (am 09.10.15)
Inzwischen sind wir fast 6 Wochen unterwegs und haben bis auf 2 Nächte nur im Auto geschlafen, und sind viel gefahren. Heute dann der Schreck: Matilda will nach Hause. Sie wiederholte dies 2-3 Mal. Auf die Frage warum, sagte sie, daß sie wieder in Ihrem Hochbett schlafen möchte, und ihr ihre Plüschtiere fehlen. Was nun?! Nach kurzem Überlegen beschlossen wir 4 Dinge:
Demnächst ein Hotel für mehrere Nächte zu buchen, so daß sie mal wieder in einem richtigen Bett schlafen kann. Baldmöglichst wieder ans Meer zu fahren, so daß Matilda wieder am Strand und im Wasser spielen kann. Ein Plüschtier zu kaufen. Und dann noch der Vorschlag: sie kann ab sofort im Auto auch mal oben schlafen. Rotation: jeder schläft 2 Nächte unten, dann 4 Mal oben. Vor allem das Letztere kam sehr gut an, das Kind war wieder zufrieden gestellt. Uff, Glück gehabt. Bis jetzt (11.11.) wollte sie auch noch nicht wieder heim.
Unser nächstes Ziel war Hervas - hier sollte noch ein Automuseum sein. So fuhren wir nur wenige Kilometer, aber fanden leider das Museum nicht… sehr schade. Die Gegend ist weiterhin sehr schön, man hat immer noch tolle Ausblicke auf die Sierra de Gredos. Dazu ist es sehr wolkenverhangen, was dem Ganzen einen recht dramatischen Touch gibt. Am nächsten Tag haben wir dann doch noch den Weg zum Automuseum gefunden. Wieder gingen Matilda und Chri hinein. Rita blieb draußen, ist nicht sooo dolle interessiert in Autos. :-) Aber das Museum war super, über 250 Exponate, vom Auto über Motorrad (auch mit Beiwagen) bis Fahrrad und Kinderwagen. Beide waren wieder total begeistert!! Danach sind wir noch nach Granadilla gefahren. Ein Dorf an einem Stausee, das in den 50er Jahren verlassen wurde, da das Dorf angeblich geflutet werden sollte. Was nie passierte, da haben sich die Ingenieure sauber verrechnet. Denn das Dorf liegt einfach zu hoch… Naja, ist nun ein Museumsdorf, wo niemand mehr wohnt. Von einer alten Mauer umgeben. Nur leider war gerade wieder Mittagspause, so daß wir nicht in das Dorf hinein konnten. Wollten aber auch keine 2 Stunden warten. Dazu fing es an zu nieseln. Es wurde Zeit, einen Übernachtungsplatz zu finden.
12. - 14./15.10.2015
Extremadura
Diese spanische Region wollten wir vorwiegend über den Besuch von 3 Städten erkunden. Hierfür hatten wir in der Nähe von Trujillo das an Matilda versprochene Hotel für 3 Nächte gebucht. In Madronera, 12km von Trujillo entfernt. Das Hotel ist recht nett, Dreibettzimmer inkl. Frühstück.
Während der Fahrt zum Hotel wurden wir von Sonnenschein mit tief hängenden Wolken begleitet. Zuerst fuhren wir ein bisschen durch den Nationalpark "Monfragie", bekannt für Vogelbeobachtungen. Eine sehr schöne Strecke, und wir fanden sogar den "Geierfelsen" - und sahen auch viele der Vögel durch die Luft kreisen. Nicht schlecht! Nach Ankunft im Hotel schnell ausgepackt, und auf nach Trujillo. Diese Stadt wollten wir uns gleich heute noch anschauen. Da heute der spanische Nationalfeiertag ist, war in der Altstadt wenig los. Auf der Plaza Mayor wollten wir etwas trinken und eine Kleinigkeit essen… war aber, wie leider viel zu oft, wieder nicht möglich. Entweder 3 Gang Menü oder gar nichts… So begnügten wir uns mit Bocadillos… Sandwiches, eines mit Käse und eines mit Tortilla. Nunja, es waren ca. 5cm dicke Brotscheiben, und 2cm dicke Käsescheiben… Der Hunger war auf jeden Fall weg. :-)
Danach ging es durch die nette Altstadt hinauf zur Burg, diese konnte man sogar besichtigen. Das freute Matilda sehr! Wir erkletterten die Mauern, und Gänge und Türme, sowie die Zisterne. Dazu hatte man einen wunderschönen Ausblick in die Gegend: flache Ebene, in der Ferne ein paar Berge, viele Felder, Kork- und Steineichen auf Weiden. Dazu Wolkenberge, aufziehende Regenwolken, tolles Licht. Zum Auto zurück ging es weiter durch die restliche Altstadt. Gerade bevor es anfing zu regnen, erreichten wir das Hotel.
Der nächste Tag brachte uns Sonne pur. Die Stadt Caceres und ein Museum standen auf dem Programm. Das Museum lag ca. 15km hinter Caceres, erst haben wir es gar nicht gefunden. Dann war es leider ein totaler Reinfall. Die Beschreibung dazu klang recht lustig und interessant. Dann war es aber nur schräg. Für Matilda war es gar nichts, hat ihr eher Angst gemacht. Nun gut, dann eben in die Altstadt von Caceres. Der Plaza Mayor - sehr schön. Und die von einer Mauer umgebene Altstadt sehr gut erhalten und ein bisschen wie ein Freilichtmuseum. Hat Spaß gemacht, durch die engen Gassen zu schlendern.
Heute hatten wir dann noch 3 Überraschungen für Matilda. Erstens - wir bleiben nur recht kurz in der Stadt. :-) Zweitens: ein Abendessen bei McDonalds. Und Drittens: nach Ankunft im Hotel durfte sie die zum Geburtstag erhaltene DVD "Die Eiskönigin" sehen. Na da hatten wir unsere Tochter doch wieder auf unserer Seite. :-) Aber wir müssen an dieser Stelle mal betonen, dass sie die Städtebesichtigungen wirklich super mitmacht!!!
Heute ist uns aufgefallen, daß Freddi tropft. Die Spritleitung vom Tank ist irgendwie undicht. Da müssen wir wohl mal eine Werkstatt aufsuchen.
Und auch am letzen Städte-Besichtigungstag wieder Sonnenschein. Heute nun Merida, bekannt für seine römischen Ausgrabungen. Für uns war es der totale Flop! Das Amphitheater und die Arena - naja, wenn man schon römische Ausgrabungen o.ä. gesehen hat, ist das kein Muß. Dann der Alcazar - eigentlich nicht vorhanden. Das ist fast schon eine Frechheit. Und die Altstadt kann das Ganze dann leider auch nicht wieder gut machen. Auch die Suche nach etwas zu Essen endete wie immer, im Fast-Nichts. Die Restaurants machten alle ab 16h00 zu, und dann gab es auch nichts mehr. Noch nicht einmal Tapas. Da kann man schon verzweifeln. Aber zu den kulinarischen Angeboten in Spanien kommen wir evtl. später nochmal zurück….
15. - 18./19.10.2015
Kastilien-La Mancha
Nach dem erholsamen Aufenthalt im Hotel fuhren wir via Guadelupe nach Toledo. Der erste Teil der Strecke verlief auf kleinen Sträßchen und war landschaftlich sehr schön. Viele Weiden mit den bekannten Eichenbäumen: Stein- und Korkeiche. Auf den Weiden: Kühe, Stiere, Schafe, Pferde, Ziegen, und sogar: Schweine. So wie überall in der Extremadura. Sehr hübsch anzuschauen. Danach ging es dann auf einer wieder fast leeren Autobahn bis Toledo, auch hier wieder auf einen Camping, der wirklich sehr schön gelegen ist (mit Blick auf die Stadt). Den nächsten Tag blieben wir dort. Leider kam es zu einem unschönen Zwischenfall mit dem "Boss". Er wollte uns dann auch gleich vom Platz werfen. Warum und weshalb… keine Lust, darüber zu schreiben. Aber es gilt: nicht der Kunde ist König, sondern der Boss… Aber: wir blieben!
Nun Besichtigung von Toledo. Da Matilda zwar in den Städten bisher immer gut durchgehalten hat, wollten wir sie dann doch nicht überfordern. Somit heute Sightseeing in einem dieser kleinen Züge für Touristen. Diese hatte Matilda schon in anderen Städten erspäht, und lag uns schon länger in den Ohren, unbedingt einmal damit zu fahren. Na dann, auf ging es. Die Fahrt durch die Innenstadt war recht kurz und sehr holprig. Dann ging es Richtung eines Aussichtspunktes, von dem man einen herrlichen Blick über die Stadt genießen konnte. Der Rest der Stadt hat uns leider nicht so gefallen. Auch die Erkundung zu Fuß konnte uns nicht umstimmen. Aber bei den vielen Städten, die wir so sehen, kann uns ja nicht jede vom Hocker hauen. ;-)
Somit ging es nun Richtung Küste. Der Matilda versprochene Strand rief. Wir fuhren viele Kilometer auf der Autobahn, durch recht flache Landschaft, von großen Feldern geprägt. Ab und an ein Hügelkamm, auf denen wir dann auch die ersten Windmühlen gesehen haben. Auf einem Hügelzug war neben vielen Windmühlen sogar eine Burg dabei. Sah super aus. Letzter Stopp vor Erreichen des Mittelmeeres: Los Banjos de Fortuna, schon in der Region Murcia gelegen. Das war irgendwie ein komischer Ort, surreal: komisch bunt gestrichene Häuser, und viele Leute liefen in Bademänteln durch die Straßen. Der Grund: Thermalquellen. Der Camping war dann auch darauf ausgerichtet, das Publikum entsprechend. :-) Es gab einen beheizten Pool, der Matilda sofort ins Auge stach. Aber wir wurden auf den nächsten Tag vertröstet. Die Landschaft hatte sich gegen Ende des Tages übrigens extrem verändert: Berge, Oliven, wieder viel Grün. Herrlich!
19. - 23.10.2015
Murcia
Am heutigen Morgen wie versprochen ein ¾ Stündchen im warmen Pool plantschen - Matilda wollte gar nicht mehr weg. Aber das Meer rief dann doch lauter. Als erstes haben wir endlich bei einer Wertstatt Halt gemacht, und das Spritleitungsleck reparieren lassen. Ging sehr schnell, und für wenig Geld. Cool. Die Fahrt Richtung Küste ging weiterhin durch schöne Landschaften, bis nach Bolnuevo, einem kleinen Ort für viele, viele Langzeiturlauber aus Nordeuropa. Trotz Monstercamping und fast komplett ausgebuchter Plätze, haben wir hier einen längeren Stopp eingelegt. Was man nicht alles für sein Kind macht… Wir Großen wären hier wohl noch nicht einmal eine Nacht geblieben. Also für 4 Nächte gebucht, und die Sonne, das Meer und den Pool genossen. Matilda war happy, sie ist zum ersten Mal richtig IM Meer geschwommen, und fand die Wellen super. Am Strand wurden Sandburgen gebaut, in harter Konkurrenz zu anderen Sandburgen-Erbauern. ;-) In der Strandmuschel haben wir UNO gespielt, und im kalten Pool weiterhin das Schwimmen geübt. Mit einem glücklichen Kind "im Gepäck" ging es dann weiter nach Andalusien.
Auch der Oktober verging ruck-zuck, wir hatten weiterhin eine schöne Zeit, und viele Teile von "Mittelspanien" gefallen uns gut. Weiter geht es dann mit Teil 3. Ende. |